In den ersten Jahrhunderten seit der Ankunft der Kroaten auf der Insel im 7. Jh. änderte sich bis ins 15. Jh. wenig an den wirtschaftlichen Strukturen. Erst nach der Übersiedlung aus dem Inselinneren an die Küste kamen zu Landwirtschaft und Viezucht Handel und Fischfang hinzu. In der 2. Hälfte des 20. Jh. begann sich schließlich die Tourismuswirtschaft zu entwickeln und die traditionellen Wirtschaftsformen in den Hintergrund zu drängen.
Weinbau
Zu einer Zeit, als die Reblaus am Anfang des 19. Jh. im Westen die Weinkulturen vernichtete, erlebte der Weinbau auf Brac eine Blüte, was u.a. zur Verdrängung des Olivenanbaus führte. Ein Handelsvertrag zwischen Österreich und Italien vom 6.12.1891 war jedoch nachteilig für die Bracer Winzer, zudem kam 1894 die Reblaus auf die Insel. Der Weinbau brach zusammen, viele Inselbewohner wanderten aus.
Olivenanbau
Da der Weinbau die Olivenkulturen verdrängt hatte, war der Olivenanbau von geringer Bedeutung. Erst in den letzten 20 Jahren werden wieder verstärkt Oliven angebaut.
Fischfang
Früher stand Bol im Fischfang hinter Milna an zweiter Stelle, ein Drittel der Bewohner lebte davon. Vor dem 2. Weltkrieg gingen 13 Fischermannschaften während des Sommers auf Fang nach den blauen Fischen, von denen man über 200 Tonnen fing. Die Fischer von Bol trugen entscheidend zur technischen Weiterentwicklung des Fischfangs in Europa bei. Der moderne Thunfischfang an der Adria und in Europa begann im Jahre 1929 mit dem modernst ausgerüsteten Schiff „Napredak", dessen Inhaber Antun Villicic, Antun Pesutic und Vicko Breskovic alle aus Bol waren. Heute kann niemand mehr in Bol vom Fischfang leben.
Seewesen
Die goldene Zeit des Seewesens in Bol war die 2. Hälfte des 18. Jh., als die Stadt hinter Boka und Losinj an dritter Stelle im gesamten Adriaraum lag. Um das Jahr 1800 hatte Bol 15 Schiffe und eine eigene Werft und war somit auf der Insel führend. Bemerkenswert ist, dass Split zu dieser Zeit überhaupt keine vergleichbaren Schiffe hatte.
Heute lebt Bol hauptsächlich vom tourismus.